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Lesung Daniel Wisser "Königin der Berge"

Die für Ende April geplante Lesung von Daniel Wisser, die aufgrund der Corona-Beschränkungen abgesagt werden musste, kann nun endlich stattfinden.

Die Bücherei Zams lädt im Rahmen der Aktion "Utopie/Dystopie" des Büchereiverbandes Österreich zur Autorenlesung ein und kann einen ganz besonderen Autor begrüßen:

Daniel Wisser liest aus seinem Roman "Königin der Berge", erschienen im Verlag Jung und Jung, für den er 2018 u. a. den österreichischen Buchpreis erhalten hat, und erzählt darin herzzerreißend komisch von den letzten Dingen und den vorletzten und vorvorletzten - eine meisterhafte Gratwanderung zwischen todtraurigem Thema und fulminantem Sprachwitz.

Robert Turin, Mitte vierzig, will in der Schweiz sterben, denn dort könnte er selbst bestimmen, wann es so weit ist. Lieber noch wäre es ihm, er wäre nicht unheilbar krank, aber an der Diagnose ist nicht zu rütteln: Multiple Sklerose. Um seiner Frau nicht zur Last zu fallen, übersiedelt er in ein Heim, freiwillig und vor der Zeit. Doch pflegeleicht ist der verschrobene Patient nicht, das merken die Schwestern bald. Während sich sein Zustand verschlechtert, beschließt er, seinem Leben ein Ende zu setzen, bevor es zu spät ist. Doch so einfach ist das nicht: So wie er im Alltag auf Unterstützung angewiesen ist, um vom Bett in den Rollstuhl zu kommen, damit er in der Kantine sein tägliches Quantum Wein trinken kann, braucht er auch zum Sterben Hilfe. Aber wer fährt ihn in die Schweiz? Und wie kann er ihn (besser: sie) dazu bringen? Turin versucht es mit Charme, denn wie Uber funktioniert, kann ihm keiner sagen ...

„Wenn es eine Seele gäbe, würde ich mir dort ein Piercing machen lassen.“ Pflegeleicht ist unser Held nicht. Dabei wäre es so einfach, ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen …

Daniel Wisser: Geboren 1971 in Klagenfurt, lebt in Wien. Schriftsteller, literarischer Performer und Musiker (Erstes Wiener Heimorgelorchester). Seit 2003 erschienen die Romane „Dopplergasse acht“, „Standby“ und „Ein weißer Elefant“ sowie eine Sammlung frei vorgetragener Prosatexte unter dem Titel „Kein Wort für Blau“. Für den Roman „Königin der Berge“ bekam er 2018 den Johann-Beer-Literaturpreis und den Österreichischen Buchpreis.

Die Veranstaltung ist wie immer ohne Eintritt, über Spenden zur Abdeckung unserer Unkosten freuen wir uns.

Wegen der derzeit geltenden Beschränkungen für Veranstaltungen ist eine Voranmeldung unbedingt erforderlich! (persönlich in der Bücherei, telefonisch/Sprachnachricht, E-mail), wenn möglich in Gruppen, da diese ohne Abstand nebeneinander sitzen dürfen und wir dadurch mehr Besucher begrüßen können.
Die Anmeldung gilt erst nach erfolgter Rückbestätigung durch die Bücherei.
Da die Vorgaben für Veranstaltungen laufend angepasst werden, bitten wir um entsprechende Berücksichtigung bzw. Rückfrage bei uns (Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Kommen/Gehen, Abstandregel). Bei Einhaltung des Abstandes (1 m) am zugewiesenen Sitzplatz ist während der Veranstaltung ein Mund-Nasen-Schutz nicht erforderlich.

Nach der Lesung laden wir zu einem Umtrunk ein.

 

Datum: 
12.09.2020 - 19:30 Uhr